125 Jahre erfolgreiche Unternehmensgeschichte

Der Schweizer Familienkonzern Lateltin AG feiert Jubiläum

Seit der Gründung im Jahr 1899 steht Lateltin AG für Qualität in der Branche und hat in den 125 Jahren Firmengeschichte mit Pionierarbeit sowie Innovationsgeist massgeblich zur Gestaltung der Schweizer Spirituosengeschichte beigetragen. Das familiengeführte Unternehmen steht ungebrochen für deren kontinuierliche Entwicklung und agiert damals wie heute unabhängig.

 

1899 gründet Federico Lateltin, Abkömmling eines Walsergeschlechts, eine Weinhandelsfirma in Zürich. 1918 kommt es dann zu einem Besitzerwechsel: Mit Jakob Lichtenberger tritt ein Familienmitglied der bekannten Spirituosenfirma Jacobi in die Unternehmung ein und die Einzelfirma wird in eine AG übergeführt. 1938 übernimmt Abraham Pluznik Lateltin und treibt den Aufbau nationaler Spirituosenmarken voran. Zwischen 1950 und 1970 leistet Lateltin dann erste Pionierarbeit. So entwickelt das Unternehmen die populären Taschenflacons, lanciert Mixdrinks sowie Portionengläser und bringt mit Parker’s Cresta Rum den Rum in die Schweiz. Mit dem Tod von Abraham Pluznik 1975 übernimmt sein Sohn Berthold die Führung der Firma.

 

Es folgt die erfolgreiche Markteinführung der Eigenmarke Bull Vodka 1995 und ab 1996 die Konzentration auf den Standort Zürich. 2007 zieht Lateltin in das heutige Firmengebäude in Winterthur ein. 2013 gibt Berthold Pluznik nach knapp vier Jahrzehnten die Geschäftsführung der Lateltin AG an Sandro Vetterin ab. Das Unternehmen bleibt aber weiterhin in Familienbesitz, was sich bis heute in seinen Werten und Visionen widerspiegelt. 2016 übernimmt Lateltin die Frucht-Punkt GmbH und somit das gesamte alkoholfreie MONIN-Sortiment. Im gleichen Jahr erlebt der Schweizer Vermouth Jsotta, ebenfalls ein eigenes Markenprodukt, ein erfolgreiches Revival und 2021 baut Lateltin sein alkoholfreies Produktesortiment mit Jsotta Senza und Ginuine Zero aus.[

 

Heute gehören zum Portfolio etliche namhafte internationale Spirituosenmarken wie zum Beispiel Rémy Martin Cognac, Botanist Gin, Jose Cuervo Tequila, Stoli Vodka, Carlos I Brandy sowie die Liköre Cointreau, Berentzen und der Kleine Feigling. Lateltin ist in der Schweiz in allen Vertriebskanälen tätig. Dazu gehören auch die Gastronomie sowie der Export in verschiedene Märkte und Duty-Free Shops.

 

Mix aus fremden und eigenen Produkten
Über all die Jahre hat sich Lateltin stets den verändernden Marktbedingungen angepasst und sich dementsprechend weiterentwickelt. Den Marktbedürfnissen folgend ergänzte das Schweizer Unternehmen sein Sortiment z.B. durch nicht-alkoholische Produkte, wie Sirups, alkoholfreie Spirituosen und Tonic.

 

Heute bietet Lateltin sowohl im klassischen als auch im Trendbereich fremde sowie auch eigene Markenspirituosen an. Das Unternehmen produziert in allen Spirituosenkategorien eigene Produkte, wie z.B. Aperitifs, Liköre und Obstbrände. Das Tankvolumen umfasst dabei 1 Million Liter auf 190 Tanks verteilt und produziert werden Gebinde mit einem Fassungsvermögen von 20ml bis 4.5l. Lateltin beschäftigt dafür zwei Lebensmittelingenieure und weitere Fachkräfte aus der Lebensmittelverarbeitung. Mit externen und internen Audits zur Qualitätssicherung und dank ständiger Aus- und Weiterbildung der involvierten Fachkräfte, erfüllen sie die hohen Qualitätsstandards in der Lebensmittelverarbeitung. Lateltin beschäftigt heute total 35 Mitarbeitende.

 

Das Unternehmen ist ferner Partner für Gastronomie, Handel und verarbeitende Industrie. Dazu gehören u.a. Lindt, Nestlé, Sprüngli, Migros, Hilcona, Frutarom usw. Die Lateltin AG ist mit den höchsten verfügbaren Standards in der Lebensmittelverarbeitung zertifiziert. Mit den Zertifizierungen nach ISO 22000:2018 und FSSC 22000 Version 5 hält sich das Unternehmen ferner an globale Standards, die weltweite Konsistenz bei der Umsetzung gewährleisten.

 

 

Die umfangreichen Produkte wie Jsotta Senza, Jsotta Rosso oder Bull Vodka sind sehr beliebt in der Schweiz

Zum Anlass des Jubiläums sprach DRINKS-Autor Johannes Hohloch mit Lateltin CEO Sandro Vetterli und Head of Marketing Pascal Zwygart über die neuesten Entwicklungen der Schweizer Spirituosenbranche:

 

Herr Vetterli, die Firma Lateltin blickt in diesem Jahr bereits auf eine 125-jährige Geschichte zurück. Die letzte Zäsur liegt mit Corona nur wenige Monate zurück. Welche Herausforderungen hat das Unternehmen bewältigt und wie gingen Sie daraus hervor?

Sandro Vetterli: Die grösste Herausforderung war, uns schnellstmöglich auf diese Situation einzustellen. Dabei kam uns zugute, dass ich in meiner vorherigen Tätigkeit den Markt mit Handdesinfektionsmittel bereits gut kannte. Die Firma Lateltin hat innerhalb von 3 Wochen mit Latsana eine eigene Marke hierzu kreiert und erfolgreich auf dem Markt lanciert. Dies hat uns zumindest die Produktion während der Corona Zeit ausgelastet und ein neues Verkaufsfeld eröffnet. Im Grossen und Ganzen konnten wir auch dadurch diese schwierige Zeit positiv meistern und zeigen, wie flexibel ein KMU in der Schweiz auch auf ungünstige Marktgegebenheiten reagieren- und erfolgreich weiter wirtschaften kann.

 

Die Lateltin AG produziert am Standort Winterthur mit nachhaltigem Konzept. Wie läuft die Produktion ab und was bedeutet der Standort für die Produktion? Ist in diesem Kontext CO2-Neutralität ein Thema?

Sandro Vetterli: Wir richten unser Handeln grundsätzlich auf Nachhaltigkeit aus. So sind wir bereits heute CO2 Neutral, da wir auf unserem Produktionsgebäude eine der grössten Solaranlagen in Winterthur betreiben. Im Verlaufe dieses Jahres werden wir auch auf dem Bürogebäude zusätzliche Solarpanels installieren und so die Sonnenenergie-Gewinnung weiter ausbauen. Laufend werden unsere Aussendienst-Fahrzeuge auf elektrisch umgestellt. Unser Quartier wird zudem demnächst mit Fernwärmeleitungen erschlossen. Gespiesen werden diese von der Kehrichtverbrennungsanlage und einer Holzschnitzelheizung in unmittelbarer Nachbarschaft. Durch den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien leistet die Fernwärme zudem künftig einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz.

 

Welche Herausforderungen sehen Sie dabei für die Schweizer Spirituosenbranche in den kommenden Jahren?

Sandro Vetterli: Das Destillieren von Alkohol ist grundsätzlich ein energieintensiver Prozess. Entsprechend interessant ist es, einen grossen Teil des Energiebedarfs aus dem eigenen Solarstrom zu decken. Unsere Branche ist daher bestrebt, Vorgaben zur CO2-Reduktion raschmöglich umzusetzen. Diese Investitionen sind denn auch die grösste Herausforderung. Die Investitionskosten sind zwar bei Installation hoch, jedoch werden wir dadurch auch unabhängiger von den schwankenden Strompreisen und investieren in eine langlebige und wartungsarme Technologie. Die Rendite dieser Investition rechnet sich erst über einen langen Zeitraum, bedeutet jedoch auch eine Wertsteigerung der Immobilie.

 

Herr Zwygart, was bedeutet eine Kooperation mit der Lateltin AG für ein Gastronomieunternehmen?

Pascal Zwygart: Ein Gewinn auf allen Ebenen. Wir zeichnen uns dadurch aus, dass unsere Mitarbeiter:innen äusserst kompetent, freundlich und bedürfnisorientiert agieren und so die Gastronomie gezielt unterstützen können. Damit kombinieren wir die menschliche sowie betriebswirtschaftliche Komponente einer erfolgreichen Zusammenarbeit auf’s Beste. Auch steht unseren Berater: innen ein Produkt-Portfolio zur Verfügung, welches von den Einstiegs- über Premium- bis hin zu High-End Spirituosen-Marken alles abdeckt. Beste Spirituosen-Auswahl aus einer Hand.

 

Welche Produkte stehen in diesem Jahr besonders im Fokus? Wird es beispielsweise eine Jubiläumsedition zum 125-jährigen Jubiläum von Lateltin geben?

Pascal Zwygart: Natürlich liegen uns unsere eigenen Marken besonders am Herzen. Zum 125 Jahre-Jubiläum werden wir auf einer unserer „ältesten“ Marken, Jsotta, eine Neuheit herausbringen. Auch sehen wir im Bereich alkoholfreie Spirituosen weiteres Potential. Auf Grund unseres breiten Sortimentes legen wir jedoch keine besonderen Fokusse fix fest – unser Verkauf soll genau die Freiheit haben, unsere Kundinnen und Kunden bedürfnisgerecht zu bedienen und nicht nach „sturen“ Verkaufs-Vorgaben. Alle unsere Ansprechpartner:innen haben andere Anforderungen an unsere Produkte und Dienstleistungen um ihre gesteckten Ziele zu erreichen – da hilft diese Flexibilität in der Beratung enorm.

 

Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview erschien erstmals in DRINKS - das Barmagazin für die Schweiz, Ausgabe 2-24

 

Bild/Bezugsquelle: Lateltin AG: www.lateltin.com

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