Monkey 47 Distiller's Cut 2017

Iva – Achillea moschata

Unsere nunmehr chronisch auftretende, botanische Neugierde findet alljährlich in der Jagd nach der „Species Rara“, also der einen, besonderen Zutat für unseren Monkey 47 Distiller's Cut, ihren destillatorischen Höhepunkt. Sie kennen es ja bereits: sensorische Experimentierfreude, ausgeprägtes Faible für besondere Aromen und – last but not least – auch ein klein wenig „good old Reiselust“! Diese gipfelte in diesem Jahr in einer hochalpinen, wie schweißtreibenden Alpenkräuterexpedition
durch das, im Schweizer Kanton Graubünden beheimatete, Oberengadin.

 

Auf den Höhenzügen des Oberen Schafberges, dem sogenannten Munt da la Bês-cha (sprich behschtja) hoch über dem Oberengadiner Seenplateau wächst und gedeiht die sagenumwobene Moschus Schafgarbe (Achillea moschata), im romanischen Iva genannt. Der Legende nach entstanden die Schafgarben, zu deren Familie die Iva gehört, aus den rostigen Spänen, die während des trojanischen Krieges von Achilles Speer abplatzten und nunmehr zur Heilung der Wunden von den Soldaten
dienten. Auch in Goethes „Götz von Berlichingen“ werden die Beschwerden des verwundeten Ritters mit Schafgarbe gelindert.

 

Unsere Begegnung mit der Iva ist keineswegs einer Verwundung geschuldet, sondern vielmehr ein Produkt unserer eigenen Eitelkeit. Während eines Einkaufsbummels in Zürich, auf welchem sich die Herren Stein und Keller in modischer Hinsicht gesehen weiterzuentwickeln erhofften, trafen die umtriebigen Destillateure einen alten Bekannten, der ihnen von dem betörenden Duft der Iva erzählte.

 

Zur Familie der Korbblütler gehörend, blüht die Moschus Schafgarbe zwischen Juli und September in einer Wuchshöhe von fünf bis 20 Zentimeter. Die Blätter und zarten Blüten enthalten neben Ivain, Moschatin, Achillein, Harzsäure auch das stark aromatische Iva-Öl. Es genügt bereits die Blätter ein wenig zwischen den Fingern zu verreiben, um das typische Aroma zu erkennen: ein betörend harziger Ton gepaart mit einem balsamartig, süßlich anmutendem Duft.

 

Auch im kulturhistorischen Sinne ist die Iva von großer Bedeutung. Ursprünglich als Heilmittel bei Magenverstimmungen eingesetzt, wird im Engadin seit über 100 Jahren ein Kräuterlikör aus genau dieser raffinierten Zutat gewonnen. Ein Bericht zur Landesausstellung von 1887 in Zürich, datiert die erste Erwähnung zum Iva-Likör auf das Jahr 1782.

 

Ivain, Moschatin, Achillein, Harzsäure Ivaöl – der Traum eines jeden Destillateurs und noch dazu ein sehr schweißtreibender, denn unsere Iva wächst bevorzugt in Höhenlagen von 1.500 bis 3.400 Meter über dem Meeresspiegel im Felsschutt. Laut Gipfelgruß: Berg Heil! Berg Frei!

 

Gemeinsam mit dem Iva-erfahrenen Bergführer und Extremkletterer Gian Luck bezwangen wir den Munt da la Bêscha mit seinen 2.647 Höhenmetern. Oberhalb davon, auf dem zu den Gipfeln von Las Sours und Piz Muragl ansteigenden Rücken, dem sogenannten Oberen Schafberg, wurden wir schließlich, nach langem Aufstieg, fündig. Gestatten: Iva!

 

Da diese wundervolle Pflanze zum Teil unter Naturschutz steht und wir zum Erhalt unserer Flora und Fauna beitragen wollen, war unsere Expedition eben eine solche und kein Beutefeldzug. Frei nach dem deutschen Schriftsteller Martin Kessel „glaubt man für gewöhnlich, es gebe keine Steigerungsform von tot. Diese gibt's aber doch: ausgestorben!“.

 

Für den Distiller's Cut 2017 verwenden wir daher ausschließlich Iva aus Pflanzenkulturen. Nur einmal im Jahr destillieren wir diesen einzigartigen Distiller’s Cut – der als Edition von 4.000 Flaschen alljährlich die Herzen der Barkeeper und Gin-Enthusiasten höher schlagen lässt und gehen damit, wie immer, an die Grenzen dessen, was durch Destillation aus pflanzlichen Zutaten sensorisch überhaupt möglich ist. In einem komplexen und aufwendigen Produktionsverfahren wurde das Mazerat der 47 „klassischen“ Zutaten des Monkey 47 um die Blüten und Blätter der Moschus Schafgarbe ergänzt, und in einem weiteren, zweiten Abtrieb erneut destilliert, drei Monate im Steingutbehälter ausgereift und anschließend mit dem weichem Schwarzwälder Quellwasser vermählt.

 


Der Distiller's Cut 2017 – ein bittersüsser, eleganter Dry Gin mit feinen, balsamartigen Kopfnoten, von einzigartiger Komplexität und extremer Dichte – ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis, nicht nur für Schweizer Bergsteiger.

 


„Umans sainz'amur sun sco prada ssainza flur“ – Menschen ohne Liebe sind wie Wiesen ohne Blumen.

 

Viva!

 

www.monkey47.com

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