Nordisk by Nature

Telse Prahl über die Nordic Countries.

Seit einiger Zeit stehen die Zeichen auf „Nord“: Vieles, was aus Dänemark, Schweden, Norwegen & Co. kommt, ist in. Das Pure, Geradlinige, Ehrliche, das diese Länder ausstrahlen, trifft den Geschmack – sei es in der Küche, im Design oder in puncto Spirituosen. Wir wollen in den Nordländern einmal nachspüren, was es damit auf sich hat.

 

Spätestens, als die Isländer bei der EM 2016 in Frankreich mit ihrer ungestümen Underdog-Art die Herzen der Zuschauer eroberten, war klar: Das kleine Land wird sich demnächst vor Touristen kaum retten können. Zu interessant waren die Geschichten, die rund um das Fußballereignis von der eigenwilligen Insel erzählt wurden, zu sympathisch war die Mannschaft, die als großer Außenseiter für eine Sensation beim Turnier sorgte, und zu einprägsam war der berühmte „Huh“-Gesang, mit dem die Wikinger sich und das Publikum in Stimmung brachten. Doch was genau kam dabei rüber, was machte das Nordische so attraktiv? War es das Bodenständige? Die Natürlichkeit? Das Uneitle? Der rare Wesenszug, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und sich dabei trotzdem nicht zu ernst zu nehmen?

 

Auf diese Weise hat sich jedenfalls auch das berühmte Restaurant Noma in Kopenhagen an die Weltspitze gekocht: Durch die Konzentration auf das Wesentliche – zum Beispiel darauf, was das eigene Land an Nahrungsmitteln zu bieten hat – hat Küchenchef René Redzepi die „Nordic Cuisine“ und damit den Hype um den Norden maßgeblich mitgeprägt. 2010 wurde das Noma, dessen Name sich aus „nordisk“ (nordisch) und „mad“ (Essen) zusammensetzt, zum besten Restaurant der Welt gekürt und schaffte dieses Kunststück noch drei weitere Male. Sein Konzept beruht auf drei Säulen: zum einen die Beschränkung auf regionale Produkte, was zur Folge hatte, dass längst vergessene Gemüse- und Kräutersorten wiederentdeckt wurden, ganz zu schweigen vom Experimentieren mit Moosen und Flechten. Dann der konsequent puristische Stil auf dem Teller und im Restaurant, aber auch die lockere, ungezwungene Art, den Gästen zu begegnen – trotz des hohen internationalen Niveaus trägt niemand hier Fliege oder Jackett. Auch das ist typisch nordisch: Bei allem Können und aller Höflichkeit ist man immer sofort beim „Du“ und schafft vielleicht so eher diese freundschaftliche, entspannte Atmosphäre auf Augenhöhe, die die nordischen Länder ausmacht.

 

Nicht von ungefähr zählen die Skandinavier in Umfragen seit Jahren zu den glücklichsten Menschen der Welt. Die Dänen haben sogar ein eigenes Wort dafür, wenn sie es besonders nett oder gemütlich finden: „Hygge“. Mehr eine Lebenseinstellung denn eine Vokabel, umschreibt Hygge das Gefühl, das entsteht, wenn man alle seine Liebsten um sich hat und gemeinsam eine gute Zeit verbringt. Dazu gehört auch zwingend, gut zu essen und zu trinken. Womit wir bei den Spirituosen wären. Ebenfalls nicht von ungefähr erfährt der Aquavit derzeit eine wahre Renaissance bei uns – sei es in der Neuauflage des traditionellen Herrengedecks oder auch als überraschende Sour-Variante. In Deutschland fand im letzten November zum zweiten Mal die „Aquavit-Week“ statt, die analog zur Negroni Week mit speziellen Drink-Menüs aufwartet und deren Erlöse zum Teil dem guten Zweck gespendet werden. In den beteiligten Bars wurde Aqua-Tonic, Nøgrøni oder Dild Sour ausgeschenkt – Drinks mit einem Nordic Twist, gemixt mit Aalborg Akvavit, Linie Aquavit oder Lysholm No. 52 aus dem Hause Arcus. Das norwegische Unternehmen ist der größte Hersteller von Spirituosen in Dänemark und Norwegen – allein an Aquaviten stellt die Firma 120 verschiedene Sorten her. An der Schreibweise lässt sich übrigens die Herkunft erkennen: Aquavit mit q stammt aus Norwegen, Akvavit mit k aus Dänemark.

 

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